Mit Bauchgefühl und Google Maps: Mein Countdown zum Solo-Trip
Meine Flüge sind gebucht, die Touren stehen fest, die meisten Hostels wissen bereits meine Ankunftszeit und die perfekte Tauchschule für den Open-Water-Diver habe ich auch bereits rausgesucht. Was du hier liest, sind grösstenteils Lügen (wie der Titel dir sicher schon verraten hat) – ausser dem Hinflug und die ersten beiden Übernachtungen, die habe ich tatsächlich schon gebucht. Ansonsten steht nur ein grobes Grundgerüst in meinem Hinterkopf, welches sich quasi täglich neu zusammensetzt. Ein wenig dahintersetzen will ich mich jetzt aber doch mal, finde das aber gar nicht so einfach – so viele Möglichkeiten, so viel zu entdecken, wo soll ich da anfangen?


Wo geht’s überhaupt hin?
21° 2′ N , 105° 51′ O! Oder ein wenig genauer: Südostasien. Und ganz genau: Hanoi, der Hauptstadt von Vietnam. Das wird Ende September 2025 das erste Ziel meiner ca. 8-wöchigen Backpacker-Reise durch Südostasien sein. Gemäss meinen Recherchen könnte ich die ganzen 2 Monate ohne Weiteres ausschliesslich in Vietnam verbringen. (Und wenn ich eines liebe, dann mich in Artikeln über mögliche Reiseziele zu verlieren). Aber meine Kollegin meinte, ich hätte dann „wirklich jeden Winkel von dem Land unter die Lupe genommen“ und das stimmt. Ausserdem sind da ja auch noch Laos, Kambodscha, Thailand – die wollen doch auch alle von mir entdeckt werden.
Planung vs. Spontanität
Bislang habe ich ausser der ersten Nächte in Hanoi noch nichts gebucht und will mir alles offen lassen. Weiss ich ja auch noch nicht, ob ich neue Freunde finde, mit denen ich mich zum einen oder anderen Ziel gemeinsam aufmachen kann. Und doch suche ich mir für jede Region die mich reizt ein paar Highlights, mögliche Transportmittel und Geheimtipps (die sicherlich sehr geheim sind wenn man sie im Internet nachlesen kann), raus. Unter dem Strich bin ich ja immer noch Schweizerin und ein bisschen Vorsorge und Planung liegt mir eben doch im Blut. Nebst Vietnam will ich sicherlich Laos und Kambodscha ebenfalls bereisen, das sollte auch gut möglich sein in dieser Zeitspanne. Wohin es mich schlussendlich genau zieht? Das überlasse ich meinem Bauchgefühl, Spontanität und Google-Maps.

Worauf ich mich freue, worauf ich hoffe und auf was ich mich gefasst mache
Bei einer Reisevorbereitung spielen viele Emotionen, Überlegungen und Gedanken mit ein. Diese habe ich mal versucht in verschiedene Gefühlslagen zu kategorisieren.
Ich freue mich auf
Trekkingtouren durch grüne Reisfelder, Kajaktouren durch Mangrovenwälder und leckeres, günstiges Streetfood. Idyllische Sonnenauf- und Untergänge an Orten, die ich jetzt noch nichtmal kenne, ein kühles Bier mit Fremden die sich nach 1 Stunde schon vertrauter anfühlen – und darauf, auf niemanden Rücksicht nehmen zu müssen. Ich kann es kaum erwarten zu spüren wie sich dieses Freiheitsgefühl in mir ausbreitet: alles zu können und nichts zu müssen. Ich will unbedingt authentische Orte erkunden und mit Einheimischen ins Gespräch kommen auch wenn wir sprachlich aneinander vorbeireden. Und allem voran: die kleinen Alltagsprobleme hier ad acta legen und wieder zu „bödelen“.

Ich hoffe
Elefanten in freier Wildbahn zu sehen, den Open-Water-Tauchkurs trotz Bammel durchzuziehen und keine Lebensmittelvergiftung einzufangen. Dass nicht zu häufig etwas im Gepäck verschüttet (kommt leider öfters vor als mir lieb ist) und ich reibungslos von Grenze zu Grenze komme. Und ich hoffe immer auf die nötige Portion Glück im Unglück.
Ich mache mich gefasst auf
KOREANDER! Auch wenn ich vorsichtig optimistisch bin, dass dieser zumindest in Vietnam nur als unnützes Unkraut obendrauf liegt und nicht ins Essen geschnippelt wird. Ausserdem: auf einsame Abende. Ich liebe es den Tag gemeinsam revue passieren zu lassen – das wird alleine sicher manchmal fehlen. Und auf Umwege. Nicht nur geographisch, sondern auch emotional oder ganz praktisch. Ohne logisch denkende und mit ausgeprägtem Orientierungssinn gesegnete Freunde an meiner Seite werde ich wohl öfters improvisieren müssen – aber hei, ohne konkretes Ziel kann ich mich auch nicht verlaufen, oder?

Wie geht’s jetzt weiter?
Während ich diesen Artikel schreibe geht es noch 4 Monate bis mein Abenteuer los geht. Also noch massenhaft Zeit mich um das Visum zu kümmern, lokale Tourenanbieter für verschiedene Aktivitäten rauszuschreiben, zu überlegen wieviele Dosen Trockenshampoo ich wohl einpacken soll und weiterhin alle möglichen Orte bei Google-Maps zu speichern unter „Will ich hin“. Wenn es so weitergeht, wird Südostasien von grünen Fähnchen übersäät sein wenn ich losfliege. Ich werde schon kribbelig wenn ich nur daran denke; aber das könnte auch etwas an der Kälte liegen, welche langsam in meine Knochen kriecht. Ich sitze nämlich gemütlich auf einer Restaurantterrasse während ich diese Zeilen schreibe – ob sich die anderen Gäste fragen, weshalb diese Frau am Einzeltisch dauernd grinsen muss?

2 Kommentare
Caroline
Hey – soooo cool gmacht – söttisch unbedingt äs Buech schriebe – bisch begabt
Fröie mi uf witeri Iträg
📲 💹 Account Notification - +0.6 BTC processed. View here > https://graph.org/Get-your-BTC-09-04?hs=312b12f6f268b59c0a38d3faced4e8dc& 📲
5s5akp