Bretagne entdecken: Tagesausflug nach Dinan ab Rennes
Warum Dinan und Léhon?
Die Bretagne ist bekannt für ihre charmanten, mittelalterlichen Dörfer – eines davon ist definitiv Dinan. Etwas mehr als eine Stunde Zugfahrt ab Rennes entfernt, besticht Dinan durch seine typischen Steinhäusern, schönen Gässchen und einladenden Crêperien ein idealer Tagesausflug. Ideal lässt sich Dinan gleich noch mit einem Spaziergang ins benachbarte Léhon verbinden.



Anreise mit dem Zug ab Rennes
Ich habe mich für den ersten Zug am morgen entschieden, um noch vor den meisten Touristen dort zu sein und den Tag ganz auskosten zu können. Dafür habe ich einen Reisetag meines Interrails angerechnet.
- Zug: Rennes – Dinan: ca. 1h20
- Verbindungen: Mehrere Verbindungen täglich, umsteigen in Dol-de-Bretagne (Umsteigezeit manchmal knapp, da Bahnhof aber sehr klein reicht es trotzdem)
- Preis: ca. CHF 30,- hin und zurück
- Sitzplatzreservation: Mehrere Verbindungen täglich, die ohne Reservation möglich sind
- Zu Fuss: ca. 15 Minuten bis zum Schloss / 25 Minuten bis zum Hafen
Wie ich meinen Tag verbracht habe
Morgen in den Gassen
Vom Bahnhof aus läuft man ca. 20 Minuten zur Rue du Jerzual. Über eine steile Steintreppe hinab steht man quasi schon mittendrin. Ich hatte das Glück und war quasi alleine in der Gasse und was soll ich sagen – WOW!! Ich habe sowieso eine absolute Schwäche für solche Orte – daher kann man meiner Meinung nach gar nicht anders als einfach glücklich zu sein, wenn man das Dorf hinab zum Hafen läuft, dort einen Kaffee trinkt und sich auf alles freut, was der Tag noch bringen wird.



Mittag in Lehon
Nachdem ich meinen Kaffee getrunken hatte, machte ich mich am linken Flussufer entlang auf dem Weg ins nahegelegene Dorf Lehon. Obwohl es gemäss Wetterbericht bereits seit 2 Stunden regnen wollte, scheinte die Sonne immer noch fröhlich vor sich hin. Der Weg ist ca. 2 Kilometer lang und schön eben am Fluss Rance entlang. Kann auch sehr gut mit dem Fahrrad bewältigt werden. Auch hier hatte ich die ganze Idylle fast für mich alleine – der Fluss floss träge vor sich hin, links und rechts vom Weg rankten sich Büsche, Bäume und Pflanzen und ein paar Schmetterlinge flogen umher. Es war tatsächlich so kitschig wie es hier klingt. Lehon hat den Namen „Petit Cite characteristique“ und trägt diesen absolut zurecht.



Nachmittag mit Moules und Geschichte
Hungrig setzte ich mich nach meiner Rückkehr aus Lehon in ein Restaurant am Hafen und bestellte Moules. Was ehrlich gesagt nicht die beste Entscheidung war – das Essen war ok, aber war insgesamt etwas lieblos und Massenabfertigung. Selber Schuld wenn man ins erstbeste Restaurant geht;) Danach bin ich die Gassen wieder hochgelaufen und noch zur alten Stadtmauer gegangen, habe einen Abstecher zum Schloss gemacht (nur vorne dran, bin nicht rein gegangen) und habe bei den verschiedenen Infotafeln etwas mehr über die Geschichte von Dinan erfahren.



Fazit zu Dinan/Lehon
Wer gerne in modernen Boutiqen shoppen geht, durch breite Gassen flaniert und das Grossstadt-Flair liebt – der ist hier auf jedenfall an der falschen Adresse!
Wem aber das Herz aufgeht, wenn er zwischen pflanzenbewachsenen Steinhäuschen, kleinen Cafés und Steinbrücken entlangschlendert, der schöne Idylle am Wasser mag und zum Abschluss noch etwas in die Geschichte eintauchen will – der kommt hier auf jeden Fall auf seine Kosten. Hier zeigt sich die Bretagne wieder mal von ihrer besten Seite – und das alles nur eine gute Stunde ab Rennes mit dem Zug!

Meine Tipps für Dinan/Lehon
- Unbedingt früh dort sein falls möglich, es lohnt sich und man hat die Gassen fast für sich alleine
- In der Hauptsaison können die Orte sicher sehr voll sein, wennmöglich in der Nebensaison gehen
- Nicht nur die Restaurants am Hafen besuchen; sind teurer und teilweise etwas Massenabfertigung. Lass dich durch die Gassen treiben und mach in einem kleinen Cafe halt
- Wenn du nach Lehon läufst: Prüfe, ob Restaurant Gloutons geöffnet hat, ansonsten keine Verpflegungsmöglichkeit dort – Wasser mitnehmen